Missionstation Tanga der EMDOA

Aus Personen in Deutsch-Ostafrika
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NameTanga / Mbuyukenda
Vorname
Beruf/RangStation der EMDOA
StandorteDigoland
Einträge internals zweite Station der EMDOA im August 1890 auf einer Anhöhe unmittelbar über dem Hafen der Stadt gegründet, der indigene Name „Mbuyukenda“ bedeutet „die neun Affenbrotbäume“ und charakterisiert ein Geländemerkmal des Stationsplatzes, bereits zwei Wochen nach der Ankunft der ersten EMDOA-Angehörigen Einrichtung einer Schule, 1892 erste Taufe, ab 1894 – im Zusammenhang mit einer Heuschreckenplage – Zulauf der Bevölkerung, da die EMDOA im Besitz von Nahrungsmitteln ist, die sie an die Einheimischen verteilt, 1898 Bau einer Kirche, durch die Hungersnot 1898/99 kommt es zu einem temporären Wachstum der Gemeinde sowie zum Bau einiger Christenhäuser auf dem Stationsgelände, charakteristisch für die Stationsgemeinde ist, daß die Gemeindeglieder auf Missionsland wohnen und sich zudem in wirtschaftlicher Abhängigkeit von den im Laufe der Zeit errichteten missionseigenen Betrieben befinden, 1900 Einrichtung einer Lehrwäscherei (1909 wieder aufgegeben), 1901 Einrichtung einer Tischlerei sowie einer Korbflechterei, bis 1903 bleibt Tanga die einzige Station der EMDOA im Bereich des Digolandes, durch die ethnische Heterogenität der in Tanga lebenden Menschen (Digo, Bondëi, Ethnien und ethnische Gruppen aus dem Unyamwesigebiet, Massai, Swahilibevölkerung, Waschamba) sowie durch die Konkurrenzsituation zum Islam entwickelt sich die Arbeit allerdings hier nur sehr schleppend, auch eine 1905 eingerichtete „Verkündigungshalle“ in der Stadt erweist sich nach anfänglichen Erfolgen als fruchtlos und wird daher nach zwei Jahren wieder aufgegeben, 1906 kommt es zudem zur Aufgabe der Stationsschule, da diese neben der dortigen Regierungsschule nicht mehr bestehen kann, 1909 Schaffung einer neuen Stationsschule, in der jedoch nur noch Kinder von Gemeindegliedern zugelassen werden, 1910 Ankauf einer in der Nähe der Station liegenden Palmenplantage, um indigene Christen dort anzusiedeln und sie gleichzeitig zur landwirtschaftlichen Betätigung anzuhalten, 1912 Gründung einer Mädchenschule, ab November 1914 starke Beeinträchtigung der Missionsarbeit aufgrund der dort stattfindenden Schlacht zwischen deutschen und britisch-indischen Truppen, die Gemeinde ist zu diesem Zeitpunkt bereits zuvor mit dem Stationarius DELIUS in das Umland geflohen, 1916 wird der Aufenthalt auf der Station durch die Briten endgültig verboten, nachdem zuvor die Häuser der Christen, die sich in Stationsnähe angesiedelt hatten, geplündert und zerstört worden waren, bereits vor der Internierung von DELIUS wird Jacobo NGOMBE Träger der Missionsarbeit in Tanga und Digoland.
Einträge externAltena, Thorsten. 'Ein Häuflein Christen mitten in der Heidenwelt des dunklen Erdteils'': Zum Selbst- und Fremdverständnis protestantischer Missionare im kolonialen Afrika 1884-1918 (German Edition) (S.253). Waxmann Verlag GmbH. Kindle-Version.
Erste Erwähnung DOA-Zeitung
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