Kissarawe

Aus Personen in Deutsch-Ostafrika
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NameKisserawe / Kissarawe / Kisarawe / Hoffnungshöhe:
Vorname
Beruf/RangStation der EMDOA und Berliner Mission
StandorteUsaramo Synode
Einträge internerste Station in Usaramo, gegründet 1888 in der Nähe der Straße, die von Dar-es-Salaam über Kilossa nach Tabora und Ujiji führt, während der indigene Stationsname an den Gründer des Wavilima-Clans erinnert, der sich hier an diesem Platz niedergelassen hatte, versucht der Stationsgründer GREINER durch den Namen „Hoffnungshöhe“ zu verdeutlichen, daß von der Spitze des Berges aus die Missionierung Usaramos beginnen soll, 1892 wird die Station zu einer Zufluchtsstätte für Sklavenkinder (die bisher in Dar-es-Salaam betreut worden waren) umgewandelt und mit einer Mittelschule versehen, noch im selben Jahr kann die erste Taufe vorgenommen werden, 1893 Einweihung der ersten Kirche, 1894 führt eine Heuschreckenplage dazu, daß die Wasaramo die Nähe zur Station suchen, um dort Arbeit und Nahrung zu finden, tatsächlich aber kann in den folgenden Jahren aufgrund der Umwandlung der Station in eine Betreuungsstätte für befreite Sklaven der eigentlichen Missionierung der Wasaramo nur sekundäre Beachtung geschenkt werden, dennoch kommt es bereits 1895 zur Gründung eines Christendorfes, 1897 Überführung derjenigen ehemaligen Sklavenkinder, die nicht Mitglied in einer Taufklasse sind, nach Lutindi, um in Kisserawe die eigentliche Missionsarbeit intensivieren zu können, Gründung eines Posaunenchors, bis 1903 – dem Zeitpunkt der Übergabe der Arbeit an die BMG – werden 146 Taufen vorgenommen, der Grundbesitz umfaßt 1903/04 rund 250 Hektar, eine gut ausgebaute Tischlerwerkstatt sowie eine „Zwangssparkasse“, wo ein Teil des von den Kindern auf der Station verdienten Geldes zurückgehalten wird, um es ihnen bei einer späteren Heirat auszuzahlen. 1903 Übernahme Kisserawes durch die BMG, in der Folgezeit wird eine umfangreiche, 800 Bäume umfassende Palmenplantage angelegt, zudem werden Apfelsinen und Ananas angebaut, die Gemeindeentwicklung hingegen verläuft sehr schleppend, wobei sich ab 1905 vor allem der Bau der Bahnstrecke von Dar-es-Salaam nach Morogoro als nachteilig herausstellt, denn viele Gemeindeglieder verlassen das Stationsgebiet, um als Arbeiter an der Bahntrasse Geld zu verdienen, dieser Entwicklung versucht man durch eine Bahnmission unter KASUKU entgegenzuarbeiten, die in der Außenstation Gogo ihr zeitweiliges Zentrum hat.
Einträge externAltena, Thorsten. 'Ein Häuflein Christen mitten in der Heidenwelt des dunklen Erdteils'': Zum Selbst- und Fremdverständnis protestantischer Missionare im kolonialen Afrika 1884-1918 (German Edition) (S.183). Waxmann Verlag GmbH. Kindle-Version.
Erste Erwähnung DOA-Zeitung
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