Johanssen mit Frau

Aus Personen in Deutsch-Ostafrika
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NameJohanssen (Johannsen) mit Frau Martha und Kind
VornameErnst
Beruf/RangMissionar
StandorteMlalo / Kirinda
Einträge interngeboren 1864 und aufgewachsen zusammen mit acht weiteren Geschwistern auf dem väterlichen Gut, dem „Sophienhof“, bei Preetz/Holstein (preußische Provinz Schleswig-Holstein), über die Mutter, die in Preetz einen Missionsnähverein gründet und unter anderem mit ZAHN und FABRI persönlich bekannt ist, sowie über den Vater, der ebenfalls Kontakte zu führenden Vertretern der deutschsprachigen Missionsgesellschaften pflegt, bereits frühzeitige Bekanntschaft mit der äußeren Mission, nach dem Abitur in Ploen ab 1884 Studium der Theologie in Greifswald, Basel, Erlangen und Kiel, während dieser Zeit intensive Beschäftigung mit den Schriften von Sören Aaby Kierkegaard (1813–1855) und Johann Georg Hamann (1730–1788), die seinen Wunsch ausformen, Missionar zu werden, der endgültige Entschluß dazu wird schließlich ab 1889 aufgrund mehrerer Begegnungen mit BODELSCHWINGH bewirkt, der ihn auch überzeugt, in die EMDOA einzutreten, obwohl JOHANSSEN bereits zuvor Kontakte zur Basler Missionsgesellschaft geknüpft hatte, 1890 Eintritt in das Betheler Kandidatenkonvikt, 1891 Entsendung nach D.O.A. zusammen mit WOHLRAB, mit dem er auch die Missionsarbeit in Usambara begründet und der er zeitweilig als Präses vorsteht, von 1891 bis 1907 in Mlalo (Urlaubsunterbrechung 1894) lt. Karte vom 1.10.1896 Tochter geboren, 1905 zusammen mit Missionsinspektor TRITTELVITZ (während dessen Inspektion der Missionsgebiete der EMDOA) Reise nach Uganda zu den dort arbeitenden britischen Missionsgesellschaften, aufgrund seines Rede- und Predigttalents geben die Waschamba ihm den charakteristischen Beinamen „Ngovi“ („Künder“, „Bote“, „Herold“), 1907 als Präses zusammen mit RUCCIUS sowie mit den Waschambachristen MTUNGUDJA, SHEMWETA und SHEMLONDWA einer der Pioniermissionare der Missionsarbeit in Ruanda, dort Begründer und Stationarius von Kirinda, wo JOHANSSEN in engem Kontakt mit dem Tutsiherrscher Msinga steht, da er sich über ihn eine Missionierung der indigenen Bevölkerung erhofft, 1911/12 Europaaufenthalt, nach seiner Rückkehr kurzzeitig im neuerrichteten Remera tätig, danach wieder in Kirinda, um hier missionierend auf Msinga einzuwirken, als letzter EMDOA-Missionar verbleibt JOHANSSEN bis zu seiner Gefangennahme durch belgische Truppen 1916 in Ruanda, anschließend Ausweisung aus D.O.A. durch die Alliierten und gewaltsamer Abtransport durch den Kongo an die westafrikanische Küste und von dort nach Deutschland, 1919 Gründer des „Bund deutscher evangelischer Missionare“ – einem Interessenverband vertriebener deutscher Missionare – und Herausgeber der Verbandszeitschrift „Unsere Erfahrung“, ab 1920 Dozent an der Theologischen Hochschule in Bethel sowie ab 1921 Pfarrer der Betheler Zionsgemeinde, dieses Amt hat er bis 1924 inne, 1925 Wiederausreise nach Usambara, von Ende 1926 bis 1929 Wiederaufnahme der Bukoba-Mission und dort Begründer zahlreicher neuer Stationen, während seiner Zeit in D.O.A. und im Tanganyika Territory zählt JOHANSSEN zu den maßgeblich prägenden Persönlichkeiten der Missionsarbeit in den Missionsgebieten der EMDOA, seine Arbeit und Missionskonzeption war bestimmt von der hohen Achtung und Wertschätzung der indigenen Kulturen, was er in seinen zahlreichen religionswissenschaftlichen, ethnologischen und linguistischen Arbeiten (u.a. „Die Gottesvorstellung eines Bantuvolkes. Der Imana-Gedanke bei den Bewohnern Ruandas, AMZ 1923, 149ff.“; „Mysterien eines Bantuvolkes“, Leipzig 1925; „Geistesleben afrikanischer Völker im Lichte des Evangeliums“, München 1931) immer wieder betonte, 1929 endgültige Rückkehr nach Deutschland, für seine wissenschaftliche Tätigkeit verleiht ihm die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Münster 1931 den Dr. theol. h.c., zudem ist er 1932/33 Lehrbeauftragter für „Mission und Primitivreligionen in Ostafrika“ an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Marburg, verstorben 1934 in Marburg
Einträge externhttps://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Johanssen Altena, Thorsten. 'Ein Häuflein Christen mitten in der Heidenwelt des dunklen Erdteils'': Zum Selbst- und Fremdverständnis protestantischer Missionare im kolonialen Afrika 1884-1918 (German Edition) (S.205). Waxmann Verlag GmbH. Kindle-Version.
Erste Erwähnung DOA-Zeitung
Kolonial-Adressbücher1896, 1901, 1902, 1903, 1904, 1906, 1908, 1909, 1910, 1911, 1912, 1913