Rungwe: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Personen in Deutsch-Ostafrika
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|eintraegeInt=erste Stationsgründung bei den Wakonde am Nordende des Nyassasees394, im Südwesten der  Kolonie gelegen, errichtet 1891 am südlichen Fuß des Rungweberges  (einem erloschenen Vulkan) in einer Höhe von rund 1450 Metern, die Station bildet mit dem Wohnsitz des Superintendenten den eigentlichen Mittelpunkt der Missionsprovinz, die in den ersten Missionsberichten übliche  Stationsbezeichnung Muakapalile bezieht sich auf den gleichnamigen, in  der Nähe der Station wohnenden Wakonde-Chief, der sich von der Ansiedlung der Missionare Schutz gegen den benachbarten Sangu-Chief Merere erhofft, 1893 erste Schulanfänge, im Dezember desselben Jahres werden der Station seitens der Kolonialverwaltung freigekaufte Sklaven zugewiesen, die sich aber nicht den von den Missionaren aufgestellten Regeln  unterwerfen wollen, daher verlassen alle ehemaligen Sklaven bis Ende 1895 die Station wieder, 1894 Einweihung der Kirche, 1897 erste Taufe,  die zugleich die erste Taufe in dieser Missionsprovinz ist, 1899 Bildung eines Ältestenrates als erster dieser Art in der Provinz, 1900 Errichtung einer  Tischlerei mit bis zu 50 Beschäftigten, die nicht nur allein Baumaterial für  die Missionsstationen liefert, sondern auch Regierungsaufträge übernimmt, zugleich dient die Tischlerei de facto ab 1901 als eine Handwerkerschule, bis 1901 haben sich in Stationsnähe drei Christendörfer gebildet, 1903 Eröffnung der ersten „Gehilfenschule“, die allerdings 1905 wegen fehlenden  Nachwuchses wieder schließt, dort Abhaltung von Evangelistenkursen  1903 und 1905, 1904 Einrichtung eines Lepradorfes in der Nähe der Missionsstation unter Aufsicht der Herrnhuter Missionare, 1910 Eröffnung einer zentralen Mittelschule für die Nyassa-Missionsprovinz, Anlage einer  Kaffeeplantage, zudem gehören zur Station ein Kaufladen, eine Schneiderei  sowie in der Nähe des Stationsplatzes ein Lepradorf.
|eintraegeInt=erste Stationsgründung bei den Wakonde am Nordende des Nyassasees, im Südwesten der  Kolonie gelegen, errichtet 1891 am südlichen Fuß des Rungweberges  (einem erloschenen Vulkan) in einer Höhe von rund 1450 Metern, die Station bildet mit dem Wohnsitz des Superintendenten den eigentlichen Mittelpunkt der Missionsprovinz, die in den ersten Missionsberichten übliche  Stationsbezeichnung Muakapalile bezieht sich auf den gleichnamigen, in  der Nähe der Station wohnenden Wakonde-Chief, der sich von der Ansiedlung der Missionare Schutz gegen den benachbarten Sangu-Chief Merere erhofft, 1893 erste Schulanfänge, im Dezember desselben Jahres werden der Station seitens der Kolonialverwaltung freigekaufte Sklaven zugewiesen, die sich aber nicht den von den Missionaren aufgestellten Regeln  unterwerfen wollen, daher verlassen alle ehemaligen Sklaven bis Ende 1895 die Station wieder, 1894 Einweihung der Kirche, 1897 erste Taufe,  die zugleich die erste Taufe in dieser Missionsprovinz ist, 1899 Bildung eines Ältestenrates als erster dieser Art in der Provinz, 1900 Errichtung einer  Tischlerei mit bis zu 50 Beschäftigten, die nicht nur allein Baumaterial für  die Missionsstationen liefert, sondern auch Regierungsaufträge übernimmt, zugleich dient die Tischlerei de facto ab 1901 als eine Handwerkerschule, bis 1901 haben sich in Stationsnähe drei Christendörfer gebildet, 1903 Eröffnung der ersten „Gehilfenschule“, die allerdings 1905 wegen fehlenden  Nachwuchses wieder schließt, dort Abhaltung von Evangelistenkursen  1903 und 1905, 1904 Einrichtung eines Lepradorfes in der Nähe der Missionsstation unter Aufsicht der Herrnhuter Missionare, 1910 Eröffnung einer zentralen Mittelschule für die Nyassa-Missionsprovinz, Anlage einer  Kaffeeplantage, zudem gehören zur Station ein Kaufladen, eine Schneiderei  sowie in der Nähe des Stationsplatzes ein Lepradorf.
|eintraegeExt=Altena, Thorsten. 'Ein Häuflein Christen mitten in der Heidenwelt des dunklen Erdteils'': Zum Selbst- und Fremdverständnis protestantischer Missionare im kolonialen Afrika 1884-1918 (German Edition) (S.290). Waxmann Verlag GmbH. Kindle-Version.
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Aktuelle Version vom 13. August 2023, 08:41 Uhr

NameRungwe / Rungue /Makapalile / Muakapalile / Mwakapalile
Vorname
Beruf/RangMissionsstation
Standorte
Einträge internerste Stationsgründung bei den Wakonde am Nordende des Nyassasees, im Südwesten der Kolonie gelegen, errichtet 1891 am südlichen Fuß des Rungweberges (einem erloschenen Vulkan) in einer Höhe von rund 1450 Metern, die Station bildet mit dem Wohnsitz des Superintendenten den eigentlichen Mittelpunkt der Missionsprovinz, die in den ersten Missionsberichten übliche Stationsbezeichnung Muakapalile bezieht sich auf den gleichnamigen, in der Nähe der Station wohnenden Wakonde-Chief, der sich von der Ansiedlung der Missionare Schutz gegen den benachbarten Sangu-Chief Merere erhofft, 1893 erste Schulanfänge, im Dezember desselben Jahres werden der Station seitens der Kolonialverwaltung freigekaufte Sklaven zugewiesen, die sich aber nicht den von den Missionaren aufgestellten Regeln unterwerfen wollen, daher verlassen alle ehemaligen Sklaven bis Ende 1895 die Station wieder, 1894 Einweihung der Kirche, 1897 erste Taufe, die zugleich die erste Taufe in dieser Missionsprovinz ist, 1899 Bildung eines Ältestenrates als erster dieser Art in der Provinz, 1900 Errichtung einer Tischlerei mit bis zu 50 Beschäftigten, die nicht nur allein Baumaterial für die Missionsstationen liefert, sondern auch Regierungsaufträge übernimmt, zugleich dient die Tischlerei de facto ab 1901 als eine Handwerkerschule, bis 1901 haben sich in Stationsnähe drei Christendörfer gebildet, 1903 Eröffnung der ersten „Gehilfenschule“, die allerdings 1905 wegen fehlenden Nachwuchses wieder schließt, dort Abhaltung von Evangelistenkursen 1903 und 1905, 1904 Einrichtung eines Lepradorfes in der Nähe der Missionsstation unter Aufsicht der Herrnhuter Missionare, 1910 Eröffnung einer zentralen Mittelschule für die Nyassa-Missionsprovinz, Anlage einer Kaffeeplantage, zudem gehören zur Station ein Kaufladen, eine Schneiderei sowie in der Nähe des Stationsplatzes ein Lepradorf.
Einträge externAltena, Thorsten. 'Ein Häuflein Christen mitten in der Heidenwelt des dunklen Erdteils'': Zum Selbst- und Fremdverständnis protestantischer Missionare im kolonialen Afrika 1884-1918 (German Edition) (S.290). Waxmann Verlag GmbH. Kindle-Version.
Erste Erwähnung DOA-Zeitung
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